Ernährung
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Ratgeber

Einfach & gesund: So kochst Du Hundefutter selbst

Von
Christina Weidemann
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Aktualisiert am
08
.
04
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2024
|
Lesezeit:
6
Min.

Es gibt viele gute Gründe, warum man für seinen Hund selber kochen möchte. Vielleicht verträgt er das herkömmliche Hundefutter nicht so gut, oder Du will einfach die volle Transparenz über das, was Du Deinem Hund fütterst. Auch Kostenersparnisse oder gesundheitliche Entwicklungen sind häufige Gründe.

In diesem Beitrag erfährst Du, worauf Du beim Selbermachen von Hundefutter achten musst. Wir verraten Dir, wie die optimale Ernährung eines Hundes aussieht und wie viel Du ihm von was geben solltest, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Ganz am Ende findest Du unsere Kochbuch-Favoriten sowie einfache und schnelle Rezepte zum Nachmachen.

Inhaltsverzeichnis

Ist selber kochen für Hunde gesund?

Die Auswahl an industriell hergestelltem Hundefutter ist riesig. Leider fehlt es oft an Transparenz auf dem Etikett. Hinzu kommen immer wieder Futtermittelskandale in der Branche.

Der Wunsch, Hundefutter lieber selbst zuzubereiten, ist daher verständlich. Dennoch ist es wichtig, einige Punkte zu beachten. Sonst riskierst Du einen Nährstoffmangel bei Deinem Hund mit langfristigen Folgen. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dich vorher ausreichend über das Thema informierst.

Im Folgenden haben wir für Dich einmal die Vor- und Nachteile gegenübergestellt:

Vorteile Nachteile
Volle Kontrolle über Inhaltsstoffe Zeitaufwand für Zubereitung
Transparenz über Herkunft der Zutaten Risiko eines Nährstoffmangels
Individuelle Anpassung jederzeit möglich Möglicherweise teurer als Fertigfutter
Gute Alternative bei Unverträglichkeiten
Abwechslungsreiche Ernährung

Was kann ich für meinen Hund kochen?

Nachdem Du nun mit den Vorzügen und potenziellen Risiken vom Selberkochen vertraut bist, verraten Dir unsere Hundeernährungsberater, was man für den eigenen Hund kochen kann und auf gar keinen Fall vergessen darf.

Eine typische selbst gekochte Mahlzeit für den Hund besteht aus Fleisch, Gemüse und einer Sättigungsbeilage, allerdings in etwas anderer Zusammensetzung.

Fleisch

Als Fleischgrundlage bietet sich Geflügel, Rind, Schwein, Schaf, Pferd und nahezu jede andere Fleischsorte an. Fleisch liefert neben Fett wichtige tierische Proteine, die der Hundemagen besser aufnehmen kann als pflanzliche.

Du kannst Fleisch für Deinen Hund anbraten oder abkochen. Achte jedoch darauf, beim Anbraten wenig Öl zu verwenden und Schweinefleisch gut durchzugaren. Innereien wie Leber oder Niere sind besonders reich an Vitaminen und Spurenelementen und sollten höchstens einmal pro Woche verfüttert werden.

Tipp: Am besten schmeckt es Deinem Hund, wenn das Fleisch schonend im eigenen Saft gegart wurde. Das kann je nach Menge, Größe und Dicke bis zu drei Stunden dauern.

Fisch

Besonders hochwertig wird die Hundemalzeit, wenn Du Fisch hinzufügst. Fisch enthält neben tierischem Eiweiß unter anderem auch gesunde Fettsäuren. Außerdem sorgt Fisch besonders bei langhaarigen Hunden für einen gesunden Fellglanz.

Achtung: Es ist günstiger, einen ganzen Fisch zu kaufen als ein Filet. Achte aber unbedingt darauf, dass vor dem Verfüttern alle Gräten entfernt wurden.  

Die beliebtesten Fischsorten für Hunde sind Thunfisch, Lachs und Makrele. Bei rohem Fisch ist Vorsicht geboten.

Eier

Die meisten Hunde lieben Eier. Sie vertragen sowohl das Eiweiß als auch das Eigelb. Das Eiweiß sollte dabei immer vollständig geronnen sein, während der Dotter roh bleiben kann. Egal ob gekocht, gebraten oder als Rührei – Deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Milchprodukte

Milch bei Hunden wird schnell zum Streitthema. Richtig ist, dass viele Hunde an einer Laktoseintoleranz leiden und deshalb Milchprodukte nicht vertragen. Wenn Du Dir unsicher bist, solltest Du das neue Lebensmittel erst in einer geringen Menge testen, bspw. mit einem kleinen Stück Käse.

Wenn Dein Vierbeiner keine Verdauungsbeschwerden zeigt, spricht nichts gegen eine Aufnahme in den Speiseplan. Quark zum Beispiel ist eine gute Eiweißquelle und liefert wertvolles Kalzium, Magnesium und Kalium. Auch Hüttenkäse ist bei Hundehaltern beliebt.

Getreide

Um Deinen Hund neben den Proteinen zusätzlich mit Energie zu versorgen, kannst Du Getreide in das Futter mischen. Unproblematische Getreidesorten sind beispielsweise Reis oder Haferflocken, die auch gerne bei Schonkost gefüttert werden.

Auch altes Brot, Kartoffeln und Nudeln vertragen die meisten Hunde sehr gut. Eine glutenfreie Option sind alle Produkte aus Buchweizenmehl.

Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte dürfen niemals im rohen Zustand verfüttert werden. Solange sie jedoch gekocht sind, spricht nichts gegen Bohnen, Linsen und Erbsen im Futter. Am besten ist es, wenn Du die Portion im Napf erst zerdrückst.

Obst und Gemüse

Genauso wie bei Menschen auch, tragen Obst und Gemüse zu einem besseren, gesundheitlichen Wohlbefinden bei. Sie liefern Deinem Hund in erster Linie wertvolle Vitamine und Ballaststoffe.

Gerade bei Obst musst Du jedoch vorsichtig mit der Menge sein. Es enthält nämlich nicht nur viel Fruchtzucker, sondern reizt durch die enthaltene Säure in zu großen Mengen den Hundedarm. Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sind die Folge.

Was gehört nicht in selbstgemachtes Hundefutter?

So wertvoll und gesund selbstgemachtes Hundefutter auch sein mag, es gibt einige Lebensmittel, die auf keinen Fall im Napf des Hundes landen sollten.

Dazu zählen unter anderem:

Auch von Essensresten raten wir ab. Unser Essen ist in der Regel für Hunde viel zu stark gewürzt, zu salzig oder enthält Kräuter, die für unsere Vierbeiner giftig sind.

Tipp: Um Zeit zu sparen, kannst Du eine kleine Portion für Deinen Hund separat kochen. In diesem Topf lässt Du dann einfach die Gewürze weg.

Wie viel selbst gekochtes Hundefutter braucht ein Hund?

Wer für seinen Hund kocht, sollte die genaue Menge der einzelnen Hundefutter-Bestandteile genau im Auge behalten. Als Faustregel gilt, dass selbstgekochtes Futter 2 % des Körpergewichts decken sollte. Davon entfallen 75 % auf tierische und 25 % auf pflanzliche Bestandteile.

Körpergewicht Futtermenge
5 – 10 kg 280 – 350 g
10 – 15 kg 475 – 550 g
15 – 20 kg 640 – 720 g
20 – 30 kg 790 – 850 g
30 – 40 kg 1,1 – 1,25 kg
40 kg und mehr 1,35 kg und mehr

Wie die genaue Zusammenstellung des Futters nun in der Praxis umgesetzt wird, zeigen wir Dir an einem Beispiel:

Rechenbeispiel für einen 20 kg schweren Hund

Er benötigt täglich 2 % seines Körpergewichts an Futter: Das sind 400g.

Diese Menge teilen wir nun in tierische und pflanzliche Bestandteile auf. 75 % davon sollen aus tierischen Bestandteilen bestehen, also 300 g. Die restlichen 25 % für die pflanzliche Basis entsprechen 100 g.

Schauen wir uns den tierischen Anteil genauer an: Von den 300 g sollen etwa 80 %, also 240 g, aus Muskelfleisch bestehen. Etwa 16 %, also 48 g, kommen aus Innereien. Die restlichen 4 % können durch eine zusätzliche Kalziumquelle wie Knochenmehl abgedeckt werden.

Jetzt zum pflanzlichen Anteil: Von den 100 g sollten etwa 80 % (80 g) Gemüse und die restlichen 20 % (20 g) Obst sein.

Hinweis: Wenn Du zum ersten Mal für Deinen Hund kochst und Dir über die Menge unsicher bist, empfehlen wir Dir, vorher mit Deinem Tierarzt oder einem Hundeernährungsberater zu sprechen. So kannst Du sicher sein, dass Dein Hund später nicht an Mangelerscheinungen leidet.

Im Folgenden haben wir sinnvolle Ergänzungsfuttermittel aufgelistet, die den Speiseplan Deines Hundes abrunden und seine Gesundheit aktiv unterstützen:

Knochenmehl Seealgenmehl Grünlippmuschel
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Knochenmehl liefert wertvolles Calcium und Phosphor, um die Knochen- und Gelenkstruktur sowie das Gebiss Deines Hundes zu stärken. Seealgenmehl verringert die Bildung von Zahnstein. Es ist verdauungsfördernd und sorgt für ein gesundes Fell- und Hautbild. Die Grünlippmuschel ist ein wahres Wundermittel unter den Ergänzungsfuttermitteln. Sie unterstützt die Knorpel- und Gelenkgesundheit Deines Vierbeiners und enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren.

So kochst Du für Deinen Hund auf Vorrat

Trotz der starken Argumente, die für das Selberkochen sprechen, schrecken viele vor dem vermeintlich hohen Zeitaufwand zurück. Dabei gibt es eine gute Strategie: Kochen auf Vorrat. Hier ist eine kurze Anleitung, wie Du das am besten angehst:

  1. Erstelle einen konkreten Speiseplan für eine Woche und eine Übersicht für einen Monat.
  2. Sättigungsbeilagen halten sich lange und sind günstiger im Großpack. Für Abwechslung sorgst Du durch kurzfristig haltbare Zutaten wie Obst, Fleisch und Fisch. Gemüse läuft in der Regel nicht ganz so schnell ab.
  3. Bereite ausreichend Aufbewahrungsmittel wie Gefrierbeutel und Brotdosen vor.
  4. Schaffe ausreichend Platz im Gefrierfach.
  5. Lass das fertig zubereitete Hundefutter immer erst vollständig auskühlen und entnehme überschüssige Flüssigkeit, bevor Du es einfrierst.
Frau mit grüner Schürze kocht in einem Topf.

Hinweise zu den einzelnen Lebensphasen

Je nach Alter und körperlicher Auslastung muss die Nährstoff- und Energiezufuhr angepasst werden. Das gilt übrigens auch für industriell gefertigtes Hundefutter aus dem Zoofachhandel. Wenn Du planst, Deinen Hund dauerhaft zu bekochen, solltest Du Dich von einem ausgebildeten Ernährungsberater begleiten lassen.

Welpen

Während Welpen in den ersten Lebenswochen noch mit Muttermilch versorgt werden, benötigen sie nach der Entwöhnung ein spezielles Welpenfutter. Weder der Darmtrakt, noch der Magen, das Maul oder das Immunsystem sind bereits voll entwickelt. Hierauf muss bei der Auswahl der richtigen Nährstoffe Rücksicht genommen werden.

Junghunde

Bei Junghunden ist es wichtig, die Kalorienzufuhr zu moderieren, da sich Sehnen, Bänder, Gelenke und Knochen noch im Wachstum befinden. Übergewicht behindert den Entwicklungsprozess und kann langfristig die Gesundheit des Vierbeiners beeinträchtigen.

Senioren

Die Bewegungsfreude und Ausdauer älterer Hunde lässt mit der Zeit nach, und damit sinkt auch der Energiebedarf. Übergewicht ist hier ein häufiges Problem, wenn Futter und Leckereien nicht entsprechend angepasst werden.

Lesetipp: Die besten Kochbücher für Hundefutter

Damit es Deinem Hund am Ende an nichts fehlt, ist eine sorgfältige Planung wichtig. Aber keine Sorge: Dabei wirst Du nicht allein gelassen.

Mittlerweile gibt es viele Kochbücher von Tierärzten, Ernährungsberatern und Hundeprofis mit leckeren Rezepten für Deinen Hund. Sie helfen Dir, Dein Wissen rund um das Thema „Kochen für den Hund“ zu vertiefen und geben Dir einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Küchenfeen Feinschmecker Zeitsparer Wissensdurstige Internationale Küche Praxiswissen
Über 90 Rezepte Rezepte aus der Sterneküche Hundefutter aus dem Thermomix Hintergrundwissen und Rezepte Der Dog-Food-Spezialist aus den USA Tierarzt als Autor
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Rezept 1: Lamm-Rind-Eintopf

Zutaten

Zubereitung

  1. Kartoffel waschen und schälen
  2. Brokkoli und Blumenkohl waschen und in kleine Röschen schneiden
  3. Gemüse in einem halben Liter Wasser für rund 10 Minuten kochen
  4. Fleisch in mundgerechte Stücke zerteilen und bei mittlerer Hitze in Pfanne anbraten
  5. Angebratenes Fleisch zum Gemüse hinzufügen und alles zusammen weitere 10 Minuten köcheln lassen
  6. Nahrungsergänzungsmittel hinzufügen
  7. Vor dem Verfüttern abkühlen lassen

Rezept 2: Hühnchen mit Reis und Zucchini

Zutaten

Zubereitung

  1. Reis kochen
  2. Hühnchen in mundgerechte Stücke schneiden
  3. Fleisch kurz in Öl anbraten
  4. Zucchini und Karotten waschen, klein schneiden und mitbraten
  5. Abkühlen lassen und Knochenmehl untermischen

Rezept 3: Thunfisch mit Rührei ohne Getreide

Zutaten

Zubereitung

  1. Alle Zutaten (ohne Petersilie) in einer Schüssel vermischen
  2. Masse in einer Pfanne erhitzen und durchgaren
  3. Abkühlen lassen und Grünlippmuschelpulver unterrühren
  4. Mit Petersilie garnieren
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