Ernährung
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Ratgeber

Dürfen Hunde Milch trinken? Alle Infos + Milchprodukte

Von
Christina Weidemann
|
Aktualisiert am
08
.
04
.
2024
|
Lesezeit:
4
Min.

Milch macht müde Doggos munter – oder doch nicht? Milch in der Hundeernährung ist ein schwieriges Thema. Viele Hunde vertragen sie nicht.

Warum das so ist, und ob Milchersatzprodukte eine Alternative sind, erfährst Du hier. Außerdem gehen wir weiteren Milchprodukten auf den Grund.

Inhaltsverzeichnis
Hund trinkt aus Milchschale.

Kuhmilch für Hunde – ja oder nein?

Milch ist für Hunde nicht giftig. Aber - und das ist ein großes ABER - nicht alle Hunde vertragen Milch gleich gut. Bei einigen kann sie Bauchschmerzen oder andere Beschwerden auslösen.

Hinweis: Milch gehört grundsätzlich nicht zum typischen Speiseplan des Wolfes oder seiner Nachfahren. Weder H-Milch noch frische Milch sind eine Voraussetzung für eine ausgewogene Hundeernährung und können problemlos weggelassen werden.

Was sind die gesundheitlichen Vorteile von Milch?

Milch besteht zu 88 % aus Wasser. Hinzu kommen Milchzucker, etwa 5 g pro 100 ml, Milcheiweiß und Fett. Je nachdem, ob es sich um Magermilch oder Vollmilch handelt, beträgt der Fettgehalt 1,5 oder 3,5 %.

Auch wenn ein Hund Milch nicht zum Überleben braucht, enthält Milch viele gesunde Nährstoffe. Dazu gehören:

Wie viel Milch kann ein Hund trinken?

Das hängt immer vom Hund ab. Es gibt kleine Hunde, die ein paar Esslöffel Milch problemlos vertragen, und große Hunde, die schon bei einem Teelöffel Durchfall bekommen.

Hunde sind von Natur aus nur dafür geschaffen, als Welpen Muttermilch zu trinken. Mit der Zeit produzieren viele Hunde dann immer weniger Laktase - das Enzym, das den Milchzucker spaltet. Dadurch können sie den Milchzucker nicht mehr gut verdauen.

Die Folgen hiervon sind:

Laktoseintoleranz vs. Milchallergie

Wichtig zu wissen: Laktoseintoleranz und Milchallergie sind nicht dasselbe! Bei der Intoleranz geht es um die Verdauung von Milchzucker, während die Allergie eine Reaktion des Immunsystems auf das Milcheiweiß ist.

Wende Dich bei Verdacht auf eine Milchallergie oder Unsicherheiten diesbezüglich an Deinen Tierarzt. Mithilfe einer Ausschlussdiät kann eine Allergie professionell festgestellt werden.

Tipp: Wenn Du Deinem Hund zum ersten Mal Milch oder ein Milchprodukt anbietest, beginne zunächst nur mit einer geringen Menge. Viele Hundebesitzer verdünnen Milch sogar mit Wasser. Beobachte Deinen Hund danach für ein paar Stunden auf eine mögliche Unverträglichkeit.

Frische Milch mit Blumen

Sind andere Milchsorten besser für Hunde?

Laktosefreie Milch

Kann eine Option sein, wenn Dein Hund sensibel auf Milchzucker reagiert. Aber Vorsicht bei Milchallergie!

Ziegenmilch

Ziegenmilch enthält weniger Laktose als Kuhmilch, dafür aber mehr Fett und Proteine. Sie wird daher gerne an Welpen verfüttert und ist für Hunde mit Kuhmilchunverträglichkeit geeignet. Auch trächtige Hündinnen oder geschwächte Senioren erhalten oft Ziegenmilch.

Schafmilch

Hier gilt Ähnliches wie bei der Ziegenmilch, wobei Ziegenmilch für Hunde noch etwas besser ist.

Katzenmilch

Diese ist für Hunde ok, da sie weniger Laktose enthält. Katzenmilch ist außerdem mit Taurin angereichert. Das ist eine Aminosulfonsäure, die Katzen nicht selbst herstellen können, für Hunde aber ungefährlich ist. Es besteht kein Grund, Katzenmilch extra für seinen Hund zu kaufen.

Pflanzenmilch

Hafer-, Kokos-, Reis- oder Sojamilch können eine Alternative sein, sofern der Hund nicht allergisch auf einen der Inhaltsstoffe reagiert. Allerdings sind viele dieser Produkte stark mit Zucker angereichert!

Im Folgenden haben wir die gängigsten Milchsorten für Hunde noch einmal in einer Tabelle zusammengefasst:

Milchart Verträglich?
Laktosefreie Milch Ja
Schafmilch Ja
Ziegenmilch & Ziegenmilchpulver Ja
Buttermilch Ja
Katzenmilch Ja
Hafermilch Besser nicht
Mandelmilch Besser nicht
Sojamilch Besser nicht
Kondensmilch Nein
Babymilch Nein

Tipp: Bevor Du Deinem Hund eine neue Milchsorte gibst, teste sie wieder zunächst in kleiner Menge und beobachte, wie er darauf reagiert.

Milchprodukte Auswahl mit Käse und Quark

Dürfen Hunde Joghurt, Käse und andere Milchprodukte essen?

Milchprodukte enthalten, wie der Name schon sagt, Milch und damit Laktose. Es gibt jedoch einige Milchprodukte, die Du Deinem Hund eher geben kannst als andere.

Hier siehst Du die wichtigsten Milchprodukte im Überblick:

Unbedenklich Nicht füttern
Hüttenkäse Schmand
Magerquark Creme Fraiche
Buttermilch Sahne
Naturjoghurt Blauschimmelkäse
Griechischer Joghurt Käse in Salzlake
Quark Kefir (Alkohol)
Schafs- & Ziegenjoghurt Frischkäse (Kräuter)
Viele Käsesorten

Käse

Käse ist fettig und geschmacksintensiv. Viele Hunde stehen daher total auf Käse. Dabei gibt es große Unterschiede hinsichtlich des Laktosegehalts. Oft enthalten besonders harte Käsesorten wie Parmesan oder Cheddar kaum Laktose und können daher in Maßen verfüttert werden.

Die vollständige Übersicht über alle gängigen Käsesorten für Hunde findest Du hier →

Hüttenkäse und Quark

Hüttenkäse ist ein Frischkäse mit körniger Struktur, der sich durch seinen leicht cremigen Geschmack auszeichnet. Magerquark dagegen ist glatt, sehr kompakt und schmeckt leicht säuerlich.

Beides kann dem Hund gerne gefüttert werden. Der Milchzucker ist hier bereits vergoren, weswegen sie in vielen Hunderezepten vorkommen. Hüttenkäse wird auch gerne für Schonkost verwendet.

Joghurt

Naturjoghurt kann gelegentlich angeboten werden. Der Laktosegehalt ist geringer als bei Milch, aber immer noch vorhanden.

Griechischer Yoghurt ist bei vielen Hunden besonders beliebt und fördert zusätzlich die Darmflora. Er enthält nämlich einen hohen Anteil an Probiotika. Einziger Nachteil ist der extrem hohe Fettgehalt, der auch für die cremige Textur verantwortlich ist.

Buttermilch

In Buttermilch steckt ebenfalls weniger Laktose als in herkömmlicher Kuhmilch. Zudem enthält sie weniger Fett als normale Milch und wird von Hunden in der Regel auch gut vertragen. Die Milchsäurebakterien tragen ebenfalls zu einer gesünderen Darmflora bei.

Hundepfoten hinterlassen eine Spur.

Fazit

Milch hat in der Hundeernährung zwar durchaus einige Vorteile, ist jedoch nicht zwingend notwendig. Hinzu kommt, dass viele Hunde unter einer Laktoseintoleranz leiden. Dies führt zu unangenehmen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt. Besser sind fermentierte Produkte wie Hüttenkäse und ungesüßter Joghurt.

Milch, ob mit oder ohne Laktose, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, gehört nicht auf den Speiseplan. Frisches Wasser ist und bleibt immer noch das beste Getränk für Mensch und Tier.

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