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Ratgeber

Dürfen Hunde Nüsse essen? Alle Nussarten im Überblick

Von
Christina Weidemann
|
Aktualisiert am
08
.
04
.
2024
|
Lesezeit:
4
Min.

Einige Nussarten sind für Hunde sehr gesund und gelten sogar als Superfood. Andere wiederum sind hochgiftig. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Nüsse sich als gesunde Snacks eignen und welche Dein Hund auf keinen Fall fressen sollte.

Am Ende findest Du außerdem drei leckere Rezepte für Hundekekse mit unbedenklichen Nüssen.

Inhaltsverzeichnis
Brauner Hund guckt fragend

Sind Nüsse gefährlich für Hunde?

Nüsse sind ein heikles Thema. Wie beim Menschen können sie auch bei Hunden schwere allergische Reaktionen auslösen. Selbst wenn eine Nuss als ungefährlich eingestuft ist, solltest Du Deinem Hund beim ersten Mal nur eine einzige geben und die Reaktion abwarten.

So erkennst Du eine Nussvergiftung bei Deinem Hund

Eine Nussvergiftung bei Hunden kann schwerwiegende Folgen haben und sollte daher ernst genommen werden. Das sind die Anzeichen:

  • Schwäche
  • Zittern
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Krampfartige Anfälle

Wenn Du diese Symptome bei Deinem Hund bemerkst, solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Wenn er sie verträgt, dann kannst Du ihm gerne mehr geben. Allerdings immer nur in Maßen!

Des Weiteren kommt es auf die Nusssorte an. Während einige viele gesundheitliche Vorteile haben, können andere schnell eine Vergiftungen nach sich ziehen. Hinzu kommen mögliche Schimmelpilzsporen, die man mit bloßem Auge nicht erkennt.

Welche Vor- und Nachteile haben Nüsse für Hunde?

Unbedenkliche Nüsse sind eine hervorragende Quelle für viele wichtige Nährstoffe, die die Gesundheit des Hundes aktiv unterstützen. Andererseits enthalten sie auch viel Fett, das Übergewicht und Probleme mit der Bauchspeicheldrüse begünstigen kann.

Im Folgenden haben wir die wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst:

Vorteile Nachteile
Hoher Proteingehalt: wichtig für Muskelaufbau Hoher Fettgehalt
Gesunde Fette: für Fellgesundheit Erstickungsgefahr
Vitamin- und Mineralstoffquelle Mögliche Allergien
Gefahr von Schimmelpilzen

Welche Nüsse dürfen Hunde fressen? Die vollständige Übersicht

Es gibt so viele verschiedene Nüsse auf der Welt, dass man schnell den Überblick verliert. Von vielen haben wir wahrscheinlich noch nie etwas gehört. Doch gerade bei den Nüssen, die auch bei uns erhältlich sind, sollten wir als Hundehalter wissen, welche Nüsse unsere Hunde vertragen.

Die folgende Tabelle bringt schnell Licht ins Dunkel:

Unbedenklich Giftig
Erdnüsse Walnüsse (Schimmelbefall)
Cashewnüsse Pekannüsse
Süßmandeln Bittermandeln
Maronen Macadamia
Pinienkerne Schwarznuss
Paranüsse Zedernkerne
Kokosnuss Muskatnuss
Haselnüsse Pistazien (Schimmelbefall)
Kürbiskerne
Sonnenblumenkerne
Zedernkerne

Um Dich nicht mit Fakten zu erschlagen, haben wir die bekanntesten Nusssorten kurz aufgeschlüsselt:

Erdnüsse: Die kleinen Energiepakete stecken voller wichtiger Mineralstoffe wie Eisen, Phosphor, Kalium und Kalzium sowie lebenswichtiger Spurenelemente wie Zink, Fluor, Kupfer und Mangan. Aber Vorsicht: Erdnüsse enthalten auch viel Histamin, das bei manchen Hunden Allergien auslösen kann.

Haselnüsse: Haselnüsse sind eine ausgezeichnete Quelle für Eiweiß, Kalzium, Kalium und verschiedene Vitamine. Beachte jedoch die hohe Kalorienzahl. Ähnlich wie Erdnüsse können Haselnüsse bei manchen Hunden allergische Reaktionen auslösen.

Mandeln: Diese Nusssorte ist bekannt für ihre vielen ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E und Folsäure. Normalerweise lösen Mandeln keine Allergien aus und können bedenkenlos verfüttert werden. Aber Vorsicht! Bittermandeln sind für Deinen Hund giftig. Da man den Unterschied zwischen süßen und bitteren Mandeln mit bloßem Auge nicht erkennen kann, solltest Du sie nur füttern, wenn die Verpackung eindeutig ist.

Maronen: Esskastanien enthalten viel Vitamin B (Thiamin), was sich positiv auf die Fellgesundheit auswirkt. Wie alle anderen Nüsse sollten Maronen immer ohne Schale angeboten werden. Achtung: Normale Kastanien, die man auf der Straße findet, sind für Hunde nicht geeignet!

Paranüsse: Sie liefern besonders viel Kalzium und unterstützen so die Knochen- und Zahngesundheit Deines Vierbeiners. Wie Haselnüsse sind sie allerdings sehr fettreich.

Macadamia- und Muskatnüsse: Von diesen beiden Nussarten sollte Dein Hund weit Abstand nehmen! Schon der Verzehr geringer Mengen kann Erbrechen, Fieber und Durchfall auslösen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Störungen des Nervensystems kommen.

Walnüsse: Eigentlich ist die Walnuss selbst für den Hund ungefährlich. Die meisten sind jedoch von einem Schimmelpilz befallen, ohne, dass wir das wissen. Das in diesem Pilz enthaltene Gift Roquefortin C kann schwere allergische Reaktionen hervorrufen. In einigen Fällen kann es auch zu Muskelkrämpfen führen.

Pistazien: Leider sind auch diese Nüsse anfällig für Schimmelpilze, vor allem bei längerer Lagerung. Wenn Du frische, reife Pistazien findest, kannst Du sie problemlos verfüttern. Die meisten von uns haben aber nur die gesalzene Variante zu Hause, was bei allen Nüsse ein No-Go für Hunde ist.

Nussmischung auf braunem Tisch

Was ist bei der Fütterung von Nüssen zu beachten?

Eigentlich selbstverständlich - wir erwähnen es trotzdem noch einmal: Gesalzene, geröstete, gezuckerte, gewürzte oder anderweitig verarbeitete Nüsse sind tabu. Biete Deinem Hund ausschließlich naturbelassene Nüsse ohne Schale an.

Des Weiteren vertragen Hunde Nüsse besser, wenn diese nicht im Ganzen gereicht werden. Genauso wie auch bei Obst können Hunde zerkleinerte oder zerhackte Nüsse besser verdauen. Außerdem besteht bei Nüssen immer die Gefahr des Verschluckens. Gerade bei kleinen Hunderassen ist das nicht zu unterschätzen.

Wie viele Nüsse kann ein Hund essen?

Es gibt keine Faustregel, wie viel Nüsse ein Hund darf. Das hängt immer von der Nusssorte sowie dem Gewicht und der Größe des Hundes ab.

Generell gilt, dass man Nüsse nicht täglich verfüttern sollte und sie keinen Ersatz eines Alleinfuttermittels darstellen. Sie sind lediglich eine gesunde Ergänzung, die in Maßen genossen werden sollte.

Und wie sieht es mit Erdnussbutter aus? Grundsätzlich spricht nichts gegen einen kleinen Löffel, solange sie ungezuckert und ohne künstliche Zusatzstoffe ist. Aufpassen sollte man allerdings auf den Inhaltsstoff Xylit. Das ist ein Süßstoff, der für Deinen Hund hochgiftig ist.

In Maßen ist Erdnussmus jedoch eine gute Quelle für Eiweiß, gesunde Fette, Vitamin B und E sowie Niacin.

Rezept 1: Getreidefreie Dattelkekse mit Apfel

Für ca. 20-25 Kekse (je nach Größe der Ausstechform)

Zutaten

Zubereitung

  1. Heize zunächst den Ofen auf 150 °C Umluft vor.
  2. Gib das Buchweizenmehl, Kokosmehl, die geriebenen Haselnüsse und den Naturjoghurt in eine Schüssel.
  3. Reibe den Apfel fein. Hacke die beiden Datteln in kleine Stücke.
  4. Erwärme das Kokosöl und den Honig leicht, damit sie flüssig werden.
  5. Vermische alles mit der Hand zu einem festen Teig.
  6. Um die Kekse zu formen, bestreue die Arbeitsfläche mit etwas Buchweizenmehl und rolle den Teig aus. Stech die Kekse mit Deinem Lieblingsausstecher aus.
  7. Verteile die Hundekekse auf einem Backblech. Du kannst sie eng zusammenlegen, damit sie nicht aufgehen.
  8. Backe die Kekse im vorgeheizten Ofen 20-30 Minuten (je nach Dicke) bei 150 °C Umluft bis sie goldbraun sind.
  9. Stelle den Ofen auf 50 °C herunter und lass die Ofentür einen Spalt weit offen. Ein Holzkochlöffel kann hier helfen. Die Kekse können so nachtrocknen, wodurch sie länger haltbar sind. Je nach Dicke der Kekse kann dieser Vorgang 2 bis 4 Stunden dauern.

Rezept 2: Käse-Knusper mit Nüssen

Achtung: Dieser Snack ist eher als ganz besondere Belohnung gedacht, da er relativ viele Kalorien enthält.

Zutaten

Zubereitung

  1. Vermische alle Zutaten in einer Schüssel zu einem festen Teig.
  2. Forme den fertigen Teig zu kleinen Kugeln und verteile sie mit etwas Abstand auf einem Backblech.
  3. Backe die Kekse etwa 20 Minuten bei 180 °C.
  4. Damit die Kekse richtig knusprig werden, lass sie anschließend bei ca. 50 °C im Backofen trocknen. Das verlängert auch die Haltbarkeit.
Energy Bar selbstgemacht für Hunde

Rezept 3: Energy Bar für Hunde

Für ca. 10 Riegel

Zutaten

Zubereitung

  1. Zerkleinere zunächst die Nüsse in einem Mixer
  2. Schäle die Bananen und püriere sie zusammen mit dem Kokosöl zu einer glatten Masse.
  3. Vermische alles in einer Schüssel und knete einen festen Teig daraus.
  4. Streiche die Mischung auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech und drücke sie fest. Die Dicke sollte etwa 1-2 cm betragen.
  5. Lass das Ganze im vorgeheizten Backofen bei 180 °C für ca. 15-20 Minuten, bis die Oberfläche goldbraun ist.
  6. Warte, bis die Masse vollständig abgekühlt ist und schneide sie dann in passende Stücke für Deinen Hund.
  7. Die Energieriegel sind in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank ca. eine Woche haltbar.

Tipp: Für noch mehr Abwechslung kannst Du Obstsorten wie Heidelbeeren oder Kürbiskerne hinzufügen.

Hundepfoten hinterlassen eine Spur.

Fazit

Je nach Nusssorte können Nüsse für Deinen Hund sehr gesund sein. Es ist jedoch wichtig, zwischen unbedenklichen und gefährlichen Nüssen zu unterscheiden. Erdnüsse, Cashewnüsse und Haselnüsse sind unproblematisch, während Macadamianüsse, Walnüsse und Pekannüsse vermieden werden sollten.

Auch bei gesunden Nüssen gilt: Die Dosis macht das Gift.

Achte auf mögliche Anzeichen einer Allergie. Gerade bei kleineren Hunden besteht zudem immer ein erhöhtes Erstickungsrisiko. Wenn Du Dir unsicher bist, halte Rücksprache mit Deinem Tierarzt.

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