Ernährung
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Ratgeber

Dürfen Hunde Mandeln essen? Das sind die Risiken

Von
Christina Weidemann
|
Aktualisiert am
07
.
12
.
2023
|
Lesezeit:
3
Min.

Mandeln sind nicht nur wahnsinnig lecker, sondern für uns Menschen auch sehr gesund. Doch wie sieht es bei Hunden aus? Sind Mandeln für Hunde unbedenklich?

Die Antwort lautet jein. In diesem Artikel erfährst Du alles über die Risiken von Mandeln für Hunde. Wie gefährlich sie wirklich sind und welche Alternativen es gibt.

Inhaltsverzeichnis
Schwarz-weißer Hund guckt in die Kamera.

Was passiert, wenn Hunde Mandeln essen?

Das Wichtigste vorweg: Mandeln sind für Hunde in Ordnung, solange es sich um süße Mandeln handelt. Ihr böser Zwilling, die Bittermandel, ist mit bloßem Auge kaum zu erkennen.

Die meisten Nussmischungen enthalten jedoch Bittermandeln. Hunde sollten daher lieber keine Mandeln fressen. Denn das in Bittermandeln enthaltene Amygdalin setzt im Hundedarm giftige Blausäure frei.

Doch auch Süßmandeln sind nicht ganz unproblematisch. Während Mandeln für Menschen eine ausgezeichnete Quelle für Eiweiß, gesunde Fette und Ballaststoffe sind, können sie bei Hunden gesundheitliche Probleme verursachen.

Welche gesundheitlichen Risiken bergen Mandeln für Hunde?

Es gibt mehrere Gründe, warum Mandeln nicht die beste Wahl für die Ernährung Deines Hundes sind:

Verstopfungsgefahr

Mandeln sind schwer verdaulich. Wenn ein Hund Mandeln frisst, kann dies zu Magenbeschwerden und in einigen Fällen zu Darmverstopfung führen - insbesondere bei kleinen Hunden.

Bauchspeicheldrüsenentzündung

Mandeln sind sehr fettreich. Wenn Hunde große Mengen fettiger Nahrung zu sich nehmen, kann dies eine Pankreatitis begünstigen. Übergewichtige Hunde sollten daher überhaupt keine Mandeln fressen. Vorschläge für gesunde Diätleckerlis findest Du in diesem Artikel.

Atemprobleme

Aufgrund ihrer Größe und Form können Mandeln auch ein Erstickungsrisiko darstellen. Die Gefahr ist besonders hoch, wenn Dein Hund dazu neigt, sein Futter schnell hinunterzuschlingen, ohne es gründlich zu kauen.

Vorsicht: So erkennst Du eine Blausäurevergiftung

Blausäure wird im Darm Deines Hundes aus Aygdalin gewonnen. Dieser Stoff steckt in Bittermandeln und ist für Hunde hochgiftig!

Eine Blausäure-Vergiftung kann durch folgende Symptome erkannt werden:

  • Krämpfe
  • Zittern
  • Hellrote Schleimhäute
  • Starker Speichelfluss
  • Starre Kopfhaltung
  • Bittermandelöl-Geruch im Atem

Wenn Dein Hund nach einer Mandel ein oder mehr dieser Symptome zeigt, suche unverzüglich Deinen Tierarzt auf.

Welche gesundheitlichen Vorteile haben Mandeln für Hunde?

Mandeln sind reich an Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen, darunter Vitamin E, Magnesium, Kalzium und Zink.

Darüber hinaus sind Mandeln eine ausgezeichnete Quelle für pflanzliches Eiweiß, das für das Wachstum und die Reparatur von Zellen wichtig ist. Proteine spielen auch eine wichtige Rolle bei der Bildung von Haut, Fell, Muskeln und Gewebe.

Hinweis: Wir möchten an dieser Stelle noch einmal betonen, dass Süßmandeln trotz ihrer möglichen gesundheitlichen Vorteile für Hunde im Allgemeinen nicht zu empfehlen sind, da sie nur schwer verdaulich sind.

Mandeln sind auf einem blauen Teller angerichtet.

Wie viele Mandeln können Hunde essen?

Es wird empfohlen, Hunden nur eine kleine Menge Mandeln als Leckerli zu geben. Eine Handvoll Mandeln kann für einen großen Hund ausreichend sein, bei kleineren Hunden sollte die Menge auf ein bis zwei Mandeln begrenzt werden. Grundsätzlich gehören Mandeln jedoch nicht in den Hundenapf.

Achtung: Wenn Dein Hund Anzeichen einer Unverträglichkeit zeigt, solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Nussallergien sind auch bei Hunden ein Thema. Neben Verdauungsproblemen äußern sie sich vor allem in Hautreaktionen und starkem Juckreiz.

Wenn Du Deinem Hund Mandeln füttern möchtest, empfehlen wir Dir, diese zu zerhacken oder in Pulverform zu reichen. So vermeidest Du, dass Dein Hund sich verschluckt. Generell können Hunde das Futter besser aufnehmen, wenn es vorher zerkleinert wurde.

Sind alle Mandelprodukte gefährlich für Hunde?

Nicht alle Mandelprodukte sind gleichermaßen gefährlich für Hunde. Dennoch raten wir von einer Fütterung ab.

Mandelbutter, Mandelmilch und Mandelöl

Auf diese Lebensmittel sollte bei Hunden am besten komplett verzichtet werden.

Im Allgemeinen sind Mandelprodukte für Hunde unbedenklich, solange sie in Maßen konsumiert werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Produkte oft Zucker und andere Zusatzstoffe enthalten können, die für Hunde nicht geeignet sind. Besonders wichtig ist es, Produkte zu vermeiden, die Xylit enthalten - ein Süßstoff, der für Hunde sehr giftig ist.

Allerdings ist es in der Regel nicht ersichtlich, ob das Produkt aus Süß- oder Bittermandeln hergestellt wurde. Wie bereits erwähnt, ist dieser Stoff für Hunde sehr gefährlich. Lass diese Lebensmittel daher einfach ganz weg.

Gesalzene, gewürzte und gebrannte Mandeln

Verarbeitete Mandeln haben im Hundenapf nichts zu suchen - auch nicht als Leckerli. Nicht nur, dass Du wahrscheinlich nicht weißt, ob Du eine giftige Bittermandel vor Dir hast, zu viel Salz und Zucker sind für Hunde gesundheitsschädlich. Salzvergiftungen und ein Anstieg des Blutzuckerspiegels sind die Folge.

Wenn Du nach einer Alternative zur Belohnung Deines Hundes suchst, empfehlen wir Dir Obstsorten wie Äpfel, Blaubeeren oder Honigmelone. Gerade im Sommer ist das für Deinen Hund eine tolle Abwechslung.

Extra: Welche Nüsse dürfen Hunde fressen?

Nicht alle Nüsse sind für Hunde gleich gefährlich. Die folgende Übersicht schafft Klarheit:

Sicher Giftig
Süßmandeln Bittermandeln
Erdnüsse Wallnüsse
Cashewnüsse Pekannüsse
Haselnüsse Pistazien (Schimmelbefall)
Paranüsse Zedernkerne
Kokosnuss Muskatnuss
Maronen Macadamia
Pinienkerne Schwarznuss (Schimmelbefall)

Hinweis: Bitte vergiss nicht, dass auch bei den als sicher gelisteten Nüssen die Menge wichtig ist. Nüsse sind generell sehr fettreich und können bei übermäßigem Verzehr zu Magenverstimmungen oder sogar Pankreatitis führen.

Selbst bei unbedenklichen Nüssen, solltest Du Deinen Hund gut im Auge behalten und im Zweifelsfall Deinen Tierarzt zu konsultieren. Weitere Informationene zu Nüssen für Hunden findest Du in diesem Artikel.

Hundepfoten hinterlassen eine Spur.

Fazit

Mandeln sind eine Nussart, die Hunde in Maßen verzehren können und einige gesundheitliche Vorteile bietet. Zu beachten ist jedoch, dass Mandeln auch viel Fett enthalten, was bei Hunden zu Übergewicht führen kann.

Es muss zwischen süßen und bitteren Mandeln unterschieden werden, wobei letztere eine höhere Konzentration an Amygdalin enthalten. Diese Substanz ist für Hunde giftig.

Da die beiden Mandelarten optisch nicht zu unterscheiden sind, empfehlen wir, auf die Verfütterung von Mandeln ganz zu verzichten.

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