Ernährung
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Ratgeber

Dürfen Hunde Kartoffeln essen? Vorteile & Risiken

Von
Christina Weidemann
|
Aktualisiert am
07
.
12
.
2023
|
Lesezeit:
4
Min.

Kartoffeln sind die Lieblingsbeilage der Deutschen und überaus gesund. Hunde brauchen eine ausgewogene Ernährung aus tierischen und pflanzlichen Bestandteilen. Kartoffeln eignen sich daher hervorragend für die Ernährung unserer Vierbeiner.

Doch Vorsicht! Kartoffeln können für Hunde unter Umständen giftig sein. Wir zeigen Dir, wie Du Kartoffeln für Hunde richtig zubereitest, welche Nährstoffe sie enthalten und wie Du das Maximum an Vitaminen herausholen kannst. Außerdem findest Du am Ende ein leckeres Rezept für selbstgemachtes Hundefutter aus Kartoffeln.

Inhaltsverzeichnis

3 gute Gründe für Kartoffeln im Hundenapf

  1. Magenschonend: Kartoffeln sind für Hunde leicht zu verdauen und besonders empfehlenswert, wenn Dein Vierbeiner an Durchfall oder Erbrechen leidet. Sie eigenen sich daher sehr gut für Schonkostdiäten
  2. Anti-allergisch: Futtermittelallergien können nicht nur gegen Fleisch, sondern auch Getreide entwickelt werden. Kartoffeln gelten jedoch allgemein als sehr verträglich und liefern zudem gesunde Proteine und Kohlenhydrate.
  3. Nährstoff-Quelle: Kartoffeln sind reich an Kalium, Eisen und Magnesium, die sowohl für die Herz- als auch für die Muskelfunktion wichtig sind. Darüber hinaus enthalten sie Vitamin B1, B2 und Vitamin C, die den Stoffwechsel ankurbeln, die Produktion roter Blutkörperchen fördern und die Nervenfunktion aufrechterhalten.

Kann ich meinem Hund Kartoffeln geben?

Ja, auf jeden Fall! Gekochte Kartoffeln sind für Hunde nicht nur sehr verträglich, sondern auch eine sinnvolle Ergänzung zu ihrem Futter. Das gilt jedoch nur für gut durchgekochte Kartoffeln.

Denn rohe Kartoffeln sind für Hunde aufgrund des enthaltenen Solanins giftig. Das Gift steckt auch in der Kartoffelschale und in unreifen Tomaten. Wird die Kartoffel aber gekocht, verliert das Solanin seine schädliche Wirkung.

Daher gilt: Nur gut gekochte Kartoffeln sind für Deinen Hund geeignet und sicher! Pellkartoffeln mit Schale sollten aber trotzdem nicht verfüttert werden.

rohe Kartoffeln auf einem Brett

Welche gesundheitlichen Vorteile und Risiken haben Kartoffeln für Hunde?

Kartoffeln sind leicht verdaulich und daher besonders für Hunde mit empfindlichem Magen geeignet. Außerdem liefern Kartoffeln Deinem Hund wertvolle Nährstoffe und enthalten wenig Fett, dafür aber viel Eiweiß und Ballaststoffe.

Die Ballaststoffe unterstützen eine bessere Verdauung und halten Deinen Hund lange satt. Zudem versorgen Kartoffeln Deinen Vierbeiner mit Vitaminen und Mineralstoffen, darunter Vitamin C, B1, B2 und B6 sowie Magnesium, Kalium und Eisen.

Wenn sich Dein Hund allerdings eine rohe Kartoffel schnappt, kann das unangenehme Nebenwirkungen haben und je nach Menge sogar sehr gefährlich werden. Folgende Symptome kann Dein Hund bei einer Vergiftung durch rohe Kartoffeln zeigen:

Hinweis: Wende Dich bei diesen Anzeichen umgehend an Deinen Tierarzt. Am besten sofort, nachdem Dein Hund die rohen Kartoffeln gegessen hat. Unter Umständen muss ein Brechmittel verabreicht werden, damit die Giftstoffe nicht in den Darm gelangen. Auf keinen Fall darfst Du das Erbrechen selbst herbeiführen, sondern nur mit tierärztlicher Hilfe.

Kartoffeln für Hunde richtig zubereiten

Kartoffeln sollten immer gut gekocht oder gedünstet sein, bevor Du sie Deinem Hund gibst. Für noch mehr Geschmack kannst Du etwas Brühe ins Wasser geben. Das hilft auch sehr gut bei Hunden mit Appetitmangel.

Hinweis: Kartoffeln für Hunde sollten weichgekocht sein. Das dauert in der Regel etwa 20 Minuten.

Je nach Vorliebe können Kartoffeln in Stücken, gestampft oder püriert serviert werden. Je mehr Du die Kartoffel zerkleinerst, desto besser kann der Hundemagen die Nährstoffe aufnehmen. Achte darauf, dass die Kartoffel nicht mehr heiß ist.

Mehr Vitamine: Kartoffeln richtig kochen

Die meisten Vitamine von Kartoffeln stecken genauso wie bei Äpfeln in der Schale. Daher ist es am besten, wenn Du sie erst nach dem Kochen pellst. Des Weiteren vernichtet auch der Garvorgang nochmals Vitamine.

Beim Kochen im Topf gehen beispielsweise 16 % Vitamin C verloren. Beim Druckgaren sind es 27 %, beim Dünsten hingegen nur sieben %. Doch schon vor dem Kochen kann man Vitamine retten:

  • Kaufe am besten Kartoffeln vom Markt, wo noch Erde dran klebt. Diese konserviert die guten Inhaltsstoffe.
  • Des Weiteren mögen es Kartoffeln am liebsten in dunklen Papiersäcken, wo sie nicht schwitzen wie in Plastikfolie.
  • Grüne Stellen und Keimlinge müssen immer großzügig rausgeschnitten werden. Diese Stellen enthalten Giftstoffe, die Erbrechen und Übelkeit auslösen.

Jetzt weißt Du, worauf Du bei der Zubereitung von Kartoffeln achten musst. Bleibt noch die Frage, wie oft Hunde Kartoffeln essen dürfen. Grundsätzlich sind Kartoffeln eine beliebte Kohlenhydratquelle in hochwertigem Hundefutter. Unser Mittelspitz Sky zum Beispiel liebt die Kombination aus Lachs und Kartoffeln.

Wenn Du jedoch regelmäßig Kartoffeln selbst kochst, musst Du daran denken, dass Kartoffeln kein Alleinfuttermittel sind und nicht alle notwendigen Nährstoffe abdecken. Du solltest daher regelmäßig die Kohlenhydratquelle wechseln, z.B. mit Reis.

Außerdem können zu viele Kartoffeln auf einmal wegen des hohen Ballaststoffgehalts zu Verdauungsproblemen führen. Das gilt auch für Welpen. Füttere keine geschälten oder rohen Kartoffeln und übertreibe es nicht mit der Menge. Frag im Zweifelsfall Deinen Tierarzt oder einen Ernährungsberater zum Thema Welpenernährung.

Kartoffelbrei selbstgemacht

Gekochte Kartoffeln als Schonkost-Diät

Wenn Dein Hund unter Übelkeit, Erbrechen oder Magen-Darm-Beschwerden leidet, ist Schonkost angesagt. Hierfür eignen sich Kartoffeln ideal, da sie besonders leicht verdaulich sind. In Form von Kartoffelpüree kann der Hund die Nährstoffe zudem leicht aufnehmen und muss sich beim Kauen kaum anstrengen.

Ein beliebtes Schonkost-Rezept mit Kartoffeln ist Kartoffel-Möhren-Brei. Karotten sind reich an Ballaststoffen und enthalten Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Kartoffeln liefern die nötigen Kohlenhydrate, damit Dein Hund schnell wieder auf die Beine kommt, ohne die empfindliche Darmflora zu belasten.

Dazu schälst Du Karotten und Kartoffeln zuallererst. Dann kannst Du das Gemüse entweder schonend weich kochen oder noch besser in einem Sieb über kochendem Wasser langsam garen.

Auf diese Weise bleiben die meisten Vitamine erhalten. Der Vorgang dauert dafür länger. Anschließend wirfst Du alles in einen Mixer oder zerdrückst beides mit einer Gabel. Füge noch zum Abschluss eine kleine Prise Salz hinzu. Wenn Dein Hund Durchfall hat, verliert er nämlich nicht nur Wasser.

Frage: Was ist besser bei Schonkost – Kartoffeln oder Reis? Sowohl Reis als auch Kartoffeln sind leicht verdaulich und haben ihre spezifischen Vorteile. Für die Fütterung von Schonkost macht es aber keinen großen Unterschied.

Wichtig ist es, dass Dein Hund ausreichend frisst, um den Genesungsprozess zu beschleunigen. Mach die Wahl daher von den persönlichen Vorlieben Deines Hundes abhängig.

Ausschlussdiät mit Kartoffeln beim Hund

Wenn der Verdacht auf eine Futtermittelunverträglichkeit bei Deinem Hund besteht, kann eine Ausschlussdiät helfen. Ziel ist es, genau herauszufinden, was die Allergie auslöst.

Bei einer Ausschlussdiät darf Dein Hund über einen Zeitraum von 8 bis 10 Wochen nur eine einzige Eiweißquelle fressen, wobei die meisten Hundehalter auf Ziegen-, Känguru- oder Pferdefleisch zurückgreifen. Zusätzlich werden gekochte Kartoffeln oder Süßkartoffeln als neutrale Kohlenhydratquelle gefüttert.

Wenn die Symptome der Unverträglichkeit nach 8 bis 10 Wochen verschwunden sind, werden nach und nach bekannte Futterquellen in den Speiseplan des Hundes aufgenommen. So kann getestet werden, welches Protein die Unverträglichkeit verursacht.

Achtung: Eine Ausschlussdiät funktioniert nur, wenn nicht nur beim Futter, sondern auch bei den Leckerlies auf dieselben Proteinquellen geachtet wird.

Häufige Auslöser von Futtermittelallergien sind glutenhaltiges Getreide, Fisch oder auch Hausstaub. Manche Hunde reagieren sogar auf Pollen. Lass Dich daher bei einer Unverträglichkeit von einem Tierarzt betreuen.

Hund sitzt mit Pommes-Shirt zwischen zwei McDonalds Tüten

Dürfen Hunde Pommes essen?

Pommes bestehen zwar aus Kartoffeln, enthalten aber so gut wie gar keine der gesunden Inhaltsstoffe mehr. Stattdessen sind sie hoch fettig und extrem salzig. Sie haben damit im Hundenapf absolut nichts verloren. Gleiches gilt für Chips.

Vielleicht hast Du jedoch schon einmal gesehen, dass einige Hundebesitzer ihren Hunden nach einem Restaurantbesuch ein Stück Pommes geben. Wir raten lieber davon ab. Wenn jemand dennoch darauf besteht, dann nur in Ausnahmefällen und nur, wenn vorher das Salz vom Pommes abgestrichen wurde.

Rezept: Kartoffel-Lamm-Eintopf mit Roter Bete

Du möchtest ein gesundes Hundefutter selbst kochen? Hier haben wir eine leckere Idee für Dich, die gleichzeitig relativ fettarm ist. Dadurch ist das Rezept auch für übergewichtige Hunde geeignet.

Zutaten

Zubereitung

  1. Die Kartoffeln mit Schale für ca. 15 min bissfest kochen
  2. In der Zeit das Lammfleisch und die Rote Bete kleinschneiden
  3. Kartoffeln pellen
  4. Gepellte Kartoffeln zusammen mit dem Lammfleisch und der Roten Bete bei mittlerer Hitze ca. 20 min köcheln lassen
Hundepfoten hinterlassen eine Spur.

Fazit

Gekochte Kartoffeln sind für Hunde eine sehr gesunde Kohlenhydratquelle und werden von den meisten Hunden gerne gefressen. Sie sind leicht verdaulich und daher auch für empfindliche Mägen geeignet.

Allerdings sollte man Kartoffeln nie roh verfüttern und darauf achten, dass sie keine grünen Stellen oder Keime enthalten. Kartoffeln eignen sich auch besonders gut für Schonkost- und Ausschlussdiäten.

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