Wer seine Zähne nicht putzt, leidet früher oder später an Zahnerkrankungen wie Karies und Zahnstein. Das gilt auch für Hunde.
In diesem Beitrag erfährst Du, wie eine professionelle Zahnreinigung beim Tierarzt abläuft und mit welchen Kosten Du rechnen musst. Außerdem gehen wir auf die möglichen Risiken ein und zeigen Dir, wie Du mit der richtigen Zahnpflege zu Hause Zahnstein vorbeugen kannst.
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Dein Hund kann genau wie Du von Zahnproblemen betroffen sein. Wir putzen uns mehrmals täglich die Zähne und gehen regelmäßig zum Zahnarzt, aber unsere Hunde sind hierfür auf unsere Hilfe angewiesen.
Hinweis: Zahnputz-Gegner verweisen gerne auf das Wolf-Argument. Dabei wird aber verschwiegen, dass ältere Wölfe am Ende kaum noch oder nur noch verfaulte Zahnstümpfe haben. Hunde haben zudem im Laufe der Evolution ihre Verdauungs- und Ernährungsgewohnheiten verändert. Der Vergleich hinkt also.
Daher ist es für das Wohlbefinden des Vierbeiners wichtig, nicht nur zu Hause konsequent und regelmäßig die Zähne zu putzen, sondern auch eine professionelle Zahnreinigung beim Tierarzt in Betracht zu ziehen.
Mögliche Folgen, wenn die Zahnpflege bei Hunden vernachlässigt wird:
Um solche Probleme zu vermeiden, ist es wichtig, dass Du die Zahnpflege Deines Hundes ernst nimmst. Neben regelmäßigen Besuchen beim Tierarzt kannst Du mit ein paar einfachen Maßnahmen zu Hause viel für die Gesundheit der Zähne Deines Hundes tun.
Hunde leiden still und heimlich. Das bedeutet, sie werden nach Möglichkeit alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihre Zahnprobleme zu verstecken. Des Weiteren zeigen Hunde Schmerzen anders als Menschen. Wir müssen uns daher besonders für das Erkennen von Schmerzen bei unseren Vierbeinern sensibilisieren.
Wenn Dein Hund keine Lust mehr auf sein Lieblingsfutter hat, deutet das häufig bereits auf einen fortgeschrittenen Krankheitsverlauf hin. Deshalb ist es wichtig, dass Du das Maul Deines Hundes regelmäßig auf Auffälligkeiten wie braune bzw. gelbliche Verfärbungen der Zähne untersuchst.
Weitere Warnsignale sind:
Hinweis: Wenn Du eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerkst, empfehlen wir Dir dringend, Deinen Tierarzt anzurufen. Mache Fotos und präge Dir weitere Verhaltensauffälligkeiten genau ein. So kann Dein Tierarzt schnell die richtige Diagnose stellen.
Der Tierarzt führt zunächst eine gründliche Untersuchung der Zähne durch, um festzustellen, ob Probleme wie Zahnstein oder Karies vorliegen. Danach wird eine geeignete Behandlung eingeleitet. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Bei der professionellen Zahnreinigung kommt häufig ein Ultraschallgerät zum Einsatz, das besonders schonend für die Zähne Deines Hundes ist. Zusätzlich kann eine Röntgenaufnahme mit speziellen Dentalröntgengeräten notwendig sein.
Auf dem Röntgenbild kann der Zustand des gesamten Zahnhalteapparates einschließlich der nicht sichtbaren Bereiche unter dem Zahnfleisch und den Zahnwurzeln beurteilt werden.
Zahnreinigung ist Millimeterarbeit. Zudem setzt sich Zahnstein bevorzugt an den Zahnhälsen und unter dem Zahnfleisch ab. Ein Hund würde bei der Reinigung dieser Stellen nicht stillhalten.
Eine Vollnarkose ist daher unumgänglich. Mithilfe eines Ultraschall-Scalers und weiterer Spezialinstrumente werden sowohl die weichen Zahnbeläge (Plaque) als auch der harte Zahnstein vollständig entfernt.
Nach der Reinigung trägt der Tierarzt eine spezielle Polierpaste auf, um die Zahnoberflächen zu glätten und so das erneute Anhaften von Belägen zu erschweren.
Eine professionelle Zahnreinigung umfasst nur das Entfernen von Plaque, sondern auch das Säubern der Zahnhälse sowie der Zahnfleischtaschen. Risse und Löcher werden ebenfalls direkt verschlossen.
Hinweis: Bei schwerwiegenden Zahnerkrankungen werden verlorene Zähne direkt gezogen, um dem Hund eine weitere Narkose zu ersparen. Hierfür fallen zusätzliche Kosten an.
Ja, eine Narkose ist Pflicht bei einer Zahnreinigung. Alles andere würde auch gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.
Natürlich kann ein minimales Risiko nie ganz ausgeschlossen werden. Aber ohne Betäubung ist eine Zahnreinigung nicht nur schmerzhaft für Deinen Hund, sondern auch sehr gefährlich für das Personal.
Da man dem Hund die Situation nicht erklären kann, würde er neben starken Schmerzen auch eine Panikattacke erleiden. Das heißt, er würde sich mit aller Kraft wehren, höchstwahrscheinlich beißen und für immer traumatisiert sein.
Wie bereits erklärt, kann eine professionelle Zahnreinigung bei Hunden nur unter Vollnarkose durchgeführt werden. Das macht vielen Hundebesitzern Sorge. Zahnprobleme treten vermehrt im hohen Alter bei Senioren auf - man sagt, hier sei eine Narkose besonders fraglich.
Die Folge: Hundehalter sind verunsichert und schieben notwendige Eingriffe auf - bis es zu spät ist. Dabei ist diese Sorge unbegründet und das gut gemeinte Verhalten fügt dem Hund nur zusätzliches Leid zu.
Natürlich lässt sich ein gewisses Risiko nie ganz ausschließen. Aber die Tiermedizin entwickelt sich ständig weiter. So ist das Risiko in den letzten 10 Jahren auf ein sehr unwahrscheinliches Minimum gesunken.
Zudem werden alle Vitalparameter des Hundes in Echtzeit und kontinuierlich überwacht. Im Zweifelsfall kann der Tierarzt sofort eingreifen. Zumal es sich ja „nur“ um eine Zahnreinigung handelt. Man kann das Instrument sofort weglegen und sich um die Stabilisierung kümmern.
Tipp: Wenn Du trotzdem unsicher bist, kannst Du Deine Sorgen auch mit Deinem Tierarzt besprechen. Du kannst nachfragen, wie oft in der Praxis eine Narkose durchgeführt wird und im Zweifelsfall eine andere Klinik aufsuchen.
Nein, eine Zahnsteinentfernung ist für Hunde nicht schmerzhaft. Dafür gibt es zwei Gründe:
Hinweis: Vor dem Eingriff wird immer ein Gesundheitscheck - oft mit Blutuntersuchung - durchgeführt. So kann der Tierarzt sicher sein, dass Dein Hund die Narkose gut verträgt. Während der Zahnreinigung werden außerdem die Vitalfunktionen des Hundes überwacht, um sicherzustellen, dass er stabil bleibt.
Sollten im Rahmen der Zahnreinigung schmerzhafte Maßnahmen notwendig sein, wie etwa das Ziehen von Zähnen, werden Schmerzmittel verabreicht. So ist sichergestellt, dass Dein Hund auch nach dem Eingriff keine Schmerzen hat.
Auf der Hundewiese haben wir schon gehört, dass Hunde grundsätzlich einmal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung bekommen sollten. Das ist nicht ganz richtig.
Empfehlung: Höre auf Deinen Tierarzt. Dieser kann den Gesundheitszustand Deines Hundes am besten beurteilen.
Weitere wichtige Faktoren für die Häufigkeit sind:
Einige Hunde neigen schneller zur Bildung von Zahnstein als andere. Diese Neigung kann durch die Art der Ernährung, die Mundhygiene und die individuelle Beschaffenheit des Speichels beeinflusst werden.
Vielleicht klappt es auch einfach noch nicht so gut mit dem Zähneputzen. Es gibt verschiedene Arten und Größen von Zahnbürsten. Bis Ihr den Dreh raus habt, musst Dein Hund vielleicht öfter zur Zahnreinigung.
Kleine Rassen wie Yorkshire Terrier, Dackel oder Pudel haben oft enge Zahnzwischenräume, in denen sich leichter Speisereste und Zahnbelag ansammeln können. Brachycephale Rassen (kurzschnäuzige Hunde wie Möpse und Französische Bulldoggen) können aufgrund ihrer besonderen Kopf- und Kieferform ebenfalls zu Zahn- und Zahnfleischproblemen neigen.
Bei den genannten Rassen ist in der Regel eine jährliche oder sogar noch häufigere Zahnsteinentfernung erforderlich.
Bei Hunden mit Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers kann es schwierig sein, bestimmte Stellen im Maul mit der Zahnbürste zu erreichen. Der Grund dafür kann ein Unfall, das Leben auf der Straße oder einfach Pech im Vergleich zu den Hundegeschwistern sein.
Die Behandlungskosten beim Tierarzt können je nach Ausmaß des Zahnsteins und weiterer notwendiger Eingriffe unterschiedlich hoch ausfallen - wie beispielsweise das Ziehen von Zähnen.
Die Preise für tierärztliche Leistungen basieren auf der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Bei umfangreicheren Behandlungen darf der Tierarzt allerdings höhere Gebührensätze ansetzen.
Aufgepasst: Die Kosten für Blutuntersuchung, Schmerzmittel (nach Zähneziehen) und Dentalröntgen müssen zusätzlich gezahlt werden.
Unsere Empfehlung: Mit einer Hundekrankenversicherung sparst Du Dir nicht nur die hohen Behandlungskosten, sondern kannst Deinem Vierbeiner auch die bestmögliche Behandlung zukommen lassen. Denn dann gilt er als Privatpatient und hat freie Klinikwahl.
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Ist Zahnstein erst einmal verhärtet, hilft nur noch eine professionelle Zahnreinigung. Weder Zähneputzen noch Dental-Sprays, noch Hausmittel helfen gegen Zahnstein.
Dennoch gibt es eine sinnvolle Möglichkeit für Zuhause, damit es gar nicht erst zu Zahnstein bei Deinem Hund kommt: regelmäßiges Zähneputzen
Keine Methode und kein Produkt löst Zahnbelag so gut wie das manuelle Zähneputzen. Eine Hundezahncreme löst nicht nur weiche Zahnbeläge, sondern baut auch eine widerstandsfähige Schutzschicht auf.
Weiterlesen: Die beste Zahncreme für Hunde im Test →
Das mechanische Schrubben mit einer geeigneten Hunde-Zahnbürste ist hierbei das Wichtigste.
Weiterlesen: Die besten Hunde-Zahnbürsten im Test →
Ein Dentalspray für Hunde ist dagegen ein nettes Extra und sorgt für frischen Atem. Es ersetzt aber nicht das Zähneputzen - egal, was bekannte Marken versprechen.
Weiterlesen: Die besten Dental-Sprays für Hunde im Test →
Zahnstein bei Hunden wird gerne unterschätzt. Tatsächlich ist es aber eine sehr schmerzhafte Erkrankung mit heftigen Folgen für Deinen Vierbeiner. Unbehandelt schränkt er die Lebensqualität langfristig ein.
Sind Zahnbeläge erst einmal verhärtet, gibt es keine Alternative zu einer professionellen Zahnreinigung. Dafür muss Dein Hund in Narkose gelegt werden. Das erspart Deinem Hund nicht nur die Schmerzen, sondern garantiert auch die persönliche Sicherheit für alle Anwesenden.
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