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Parasiten

Grasmilben beim Hund: Symptome, Hausmittel & Produkttest

Von
Christina Weidemann
|
Aktualisiert am
04
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04
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2024
|
Lesezeit:
3
Minuten

Sommer, Sonne, Ungezieferzeit! Nicht nur die heimischen Zecken machen Hundebesitzern in Deutschland zu schaffen. Auch die Grasmilbe kann im Hochsommer Nerven kosten. Ihr Biss ist zwar nicht lebensgefährlich, aber dennoch sehr unangenehm für Deinen Hund.

In diesem Beitrag erfährst Du, woran Du Grasmilben-Symptome erkennst und welche Mittel in diesem Fall wirklich helfen. Außerdem zeigen wir Dir, wie Du den Juckreiz wirksam lindern und Deinen Hund am besten vor den Biestern schützen kannst.

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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Grasmilben heißen eigentlich Herbstgrasmilben und sind weiterhin bekannt als Herbstmilben, Erntemilben und Heumilben.
  • Sie sind vermehrt von Juli bis Oktober aktiv und sitzen im hohen Gras – bis etwa Kniehöhe.
  • Sie fallen innerhalb von drei Tagen wieder ab, verursachen aber Hautirritationen und langanhaltenden Juckreiz.
  • Gegen das starke Jucken hilft ein Anti-Milben-Shampoo. Direkt zum Testbericht →

PLD Testbericht: Die besten Mittel gegen Grasmilben

Tierarzt-Tipp Natürliche Alternative 1 Natürliche Alternative 2 Hautpflege
Marke Frontline AniForte cdVet Canosept
Mittel Spot-on Spray Spray Spray
Wirkstoff Fipronil und Permethrin Nachtkerzenöl, Lavendelöl, Geraniol, Zitroneneukalyptus Zitroneneukalyptus, Citriodiol Fett, Molkeneiweiß, Zucker-Monohydrat, Asche
Alter Welpen bis Senioren Welpen bis Senioren Welpen bis Senioren Welpen bis Senioren
Anwendung Alle vier Wochen direkt auf die Haut (nicht auf die Haare) Täglich 1-2x gegen den Fellstrich sprühen Täglich 1-2x gegen den Fellstrich sprühen Spröde Haut einmal wöchentlich einsprühen
Besonderheit Hochwirksam auch gegen Zecken, Flöhe & Co., geprüftes Tierarzneimittel Chemiefrei, Linderung des Juckreizes, mit Tierärzten entwickelt Chemiefrei, bis zu 6 h Schutz, made in Germany, Achtung: stark riechend Kein Repellent, regeneriert die Haut, pH-neutral, auch für andere Haustiere geeignet
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Symptome: Wie erkenne ich, ob mein Hund Grasmilben hat?

Grasmilben bewegen sich typischerweise in Gruppen. Außerdem sind sie relativ faul. Das heißt, sie suchen sich bevorzugt wenig beharrte, warme, dünne Hautstellen. Bei Hunden und Katzen konzentriert sich der Befall hauptsächlich auf Körperstellen, die Bodenkontakt hatten.

Beliebte Stellen sind:

Die Bisse der Grasmilben verursachen zahlreiche kleine, rote Quaddeln. In einigen Fällen kann der Befall bei Hunden so intensiv sein, dass es den Anschein von Räude erweckt.

Wenn die Grasmilben noch nicht abgefallen sind, kannst Du die ca. 0,3 mm großen Larven als winzige, orangerote Pünktchen erkennen.

Eine Übertragung von Krankheitserregern durch Grasmilben ist in Nordeuropa bisher nicht bekannt. Der Biss ist also nicht gefährlich, aber unangenehm und lästig.

Hinweis: In Einzelfällen kann es zu allergischen Reaktionen auf Grasmilben kommen. In diesem Fall sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.

Was macht der Tierarzt bei Milben?

Wir empfehlen für Diagnosen immer lieber zum Tierarzt zu gehen und eine professionelle Meinung einzuholen. Das bedeutet, selbst wenn Du rote Pünktchen siehst und berechtigterweise auf Grasmilben tippst. Es kann aber auch etwas anderes sein…

Diagnose

Der Tierarzt wird zunächst die Haut gründlich untersuchen. Im Zweifelsfall können Proben entnommen und unter dem Mikroskop betrachtet werden.

Darüber hinaus werden Kratzer behandelt, die sich Dein Hund durch den Juckreiz selbst zugefügt hat. Hier besteht immer die Gefahr von Entzündungen und Infektionen mit schwerwiegenden Folgen.

Behandlung

Gegen den Juckreiz können je nachdem Medikamente wie Antihistaminika oder Kortikosteroide verschrieben werden. In leichteren Fällen reichen auch juckreizstillende Salben und Lotionen aus.

Wenn Dein Hund eine allergische Reaktion auf die Milben zeigt, wird die Therapie entsprechend angepasst. Du siehst also, dass es abhängig vom Schweregrad verschiedene Möglichkeiten gibt, die unbedingt eine fachliche Beurteilung erfordern.

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Hausmittel: Wie bekomme ich Milben vom Hund weg?

Viele Hundebesitzer versuchen, so wenig „Chemie“ wie möglich an ihr Tier zu lassen. Grundsätzlich ist dagegen auch nichts einzuwenden. Bei einem Parasitenbefall sind Hausmittel allerdings mit Vorsicht zu genießen.

Gerade Kokosöl wird eine magische Wirkung gegen Ungeziefer nachgesagt. Es stimmt, dass Kokos eine antiparasitäre Wirkung hat. Wissenschaftlichen Studien zufolge reicht Kokosöl allein jedoch nicht aus, um Zecken, Milben und Co. vollständig zu bekämpfen.

Beliebt sind zudem mit Echinacea oder Ringelblume angereicherte Seifenlösungen gegen Ohrmilben sowie Apfelessig gegen eigentlich alles. Aber auch hier fehlen wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit.

Es besteht also immer ein ernstzunehmendes Risiko, dass der Heilungsprozess unnötig verzögert wird und der Hund länger leidet als nötig. Ganz abgesehen davon, dass das Experimentieren mit Hausmitteln durch einen Laien fragwürdig bis grob fahrlässig ist.

Empfehlung: Es gibt auf dem Markt natürliche, wirksame Präparate für verschiedenen Anwendungsfälle. Für Deine ganz individuelle Situation kann Dein Tierarzt am besten beraten.

In manchen Fällen können Hausmittel, wie z.B. Kräutertinkturen oder verdünnter Essig, eine tierärztliche Behandlung sinnvoll ergänzen. Des Weiteren können Hausmittel die Heilung der betroffenen Hautstellen fördern. Sehr beliebt für die Haut-Regeneration sind beispielsweise Distelöl oder frisches Eigelb.

Kann man Grasmilben abduschen?

Das Abduschen mit Wasser nach dem Spaziergang ist nicht nur schnell gemacht, sondern auch sinnvoll. Denn wenn Du jetzt nicht gerade den ganzen Tag unterwegs warst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich die Grasmilben noch nicht festgebissen haben.

Ist es bereits zu spät, bedarf es eines speziellen Shampoos oder eines Sprays.

Können Grasmilben von Hunden auf Menschen übertragen werden?

Nein, Grasmilben sind nicht übertragbar - weder auf uns Menschen noch auf andere Tiere. Sie bleiben auf ihrem Wirt, bis sie abfallen.

Allerdings können sie natürlich zuerst Menschen, Katzen und Wildtiere befallen. Beim Menschen bevorzugen sie Stellen wie die Kniekehlen oder kriechen gerne unter die Unterwäsche.

Wie kann man sich und seinen Hund vor Grasmilben schützen?

Um seinen Hund vor einem Milben-Befall zu schützen, gibt es verschiedene Maßnahmen.

Hohes Gras meiden

Ja, es ist verlockend und Dein Hund wird Dich vielleicht dafür am Anfang hassen. Doch hohes Gras ist aus vielen Gründen keine gute Idee. Denn im hohen Gras sitzen nicht nur Grasmilben, sondern auch Zecken und anderes Ungeziefer.

Lesetipp: Zecken schmerz- und stressfrei entfernen. Die besten Zeckenzangen im Test →

Sorgfältiges Absuchen

Wenn Du weißt, dass Ihr in einem Milben-Gebiet lebt, sollte Dein Hund täglich auf Larven abgesucht werden. Direkt nach dem Spaziergang lassen sie sich recht leicht entfernen, da sie sich noch nicht festgebissen haben.

Schon gewusst: Gefährdete Bereiche wie Pfoten, Bauch und Kopf können einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Regelmäßiges Kämmen hilft ebenfalls.
Haben sie bereits zugebissen, hilft nur noch ein spezielles Spray oder Shampoo.

Proaktive Abwehr

Es gibt auf dem Markt einige gute Produkte, welche Grasmilben erfolgreich abwehren, bevor sie zubeißen. Diese enthalten natürliches Pyrethrum aus Chrysanthemen oder im Labor hergestellte Pyrethroiden (z.B. Permethrin).

Der Wirkstoff vertreibt die Biester nicht nur, sondern tötet sie bei direktem Kontakt auch ab. Er lähmt nämlich deren Nervensystem.

Leider ist er in seiner natürlichen Form sehr empfindlich gegen UV-Licht und muss in diesem Fall täglich aufgetragen werden. Einen längeren und stärkeren Schutz bieten synthetische Pyrethroide, die als Spot-ons und Sprays für Hunde erhältlich sind.

Hinweis: Es existieren bislang nur Multi-Abwehrmittel gegen verschiedenes Ungeziefer. Nach Auskunft der ESCCAP-Parasitologen gibt es derzeit kein Mittel, das ausschließlich gegen Grasmilben zugelassen ist. Wenn das irgendwo steht, ist das nicht zwangsweise schlecht, aber einfach Marketing.

Achtung: Pyrethroid-haltige Spot-ons für Hunde dürfen auf gar keinen Fall bei Katzen angewendet werden. Hier besteht ein erhöhtes Risiko für eine tödliche Vergiftung.

Extra: Die besten Mittel gegen Juckreiz durch Milben

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Fazit

Grasmilben sind lästig, aber nicht wirklich gefährlich. Schlimmer sind die zurückbleibenden Hautirritationen und der oft starke Juckreiz. Die Folge hiervon können Wunden, Narbenbildung und auch heftige Entzündungen sein.

Unter Hundehaltern kursieren diverse Hausmittel gegen Grasmilben, deren Wirksamkeit jedoch oft fragwürdig ist und die Heilung unnötig in die Länge ziehen. Besser ist eine abgestimmte Behandlung durch einen Tierarzt - gegebenenfalls in Kombination mit einem Hausmittel.

Wenn der eigene Hund erkrankt, sollte man schnell handeln und nicht sparen. Eine Hundekrankenversicherung hilft dabei, die finanzielle Belastung zu stemmen. Unser praktischer Versicherungsrechner zeigt Dir stets die aktuellen TOP-Tarife mit Best-Preis-Garantie →

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